Tourismus

Das Möhrenmuseum in Eynatten, nicht nur für Osterhasen

Von Ferdinand Dupuis-Panther.

Wer denkt, er kenne diese Grenzregion im Osten des Königreichs Belgien in- und auswendig, der muss sich von Bernd Müllender eines besseren belehren lassen. Was hat es mit Zyklopenbäumen, mit dem Eupener Auenland, mit Fritten für Ungläubige, mit Weltkriegsbier, mit dem Lütticher Bahnhofsmuseum, der Tanzorgel im Café Modern in Teuven oder dem Casinoweiher in Kelmis auf sich? Der Autor weiß es und bringt uns diese und andere „Kuriositäten“ näher, die Ostbelgien und die Umgebung dieser Region zu bieten haben.

Blühende Metalldetektoren und …

Dass der Casinoweiher in Kelmis einst aus der Aufstauung der Göhl entstand, um das Wasser für das Reinigen der Galmeierze zu gewinnen, wissen wohl die wenigsten. Dass sich nach der Aufgabe der bergbaulichen Aktivitäten eine besondere Flora mit Grasnelken und Narzissen – gleichsam blühende Metalldetektoren – entwickeln konnte, ist auch nur dem einen oder anderen bekannt. Wer etwas abseits wandern und gemütlich radeln will, dem empfiehlt der Autor die Enklave Voeren/Fourons. Jahrelang tobte um dieses Fleckchen Erde ein heftiger Streit, denn in den 1960er Jahren wurde Fourons einfach Flandern zugeschlagen. Berühmtheit erlangte der Bürgermeister José Happart, ein wallonischer Landwirt, der sich sieben Jahre lang weigerte auch nur ein Wort Flämisch zu reden, wie Müllender ausführt.

Decap-Tanzorgel und Bierverkostung

Wer ein Faible für mechanische Musikinstrumente hat, muss das Café Modern in Teuven besuchen, wo sich eine alte Decap-Tanzorgel befindet. Für einen Euro kann man Märsche oder Volkslieder hören. Besucht man die Abtei Val-Dieu im Herver Land, so kann man sich bei einer Führung ein Bild von der Klostergeschichte machen, aber auch eines der vier Biere verkosten, die die ortsansässige Braumeisterin Virgine Harzé braut, von Blonde bis Grand Cru!

Friedensmahnmal aus Silex und …

Schon mal von Eben-Ezer und Robert Garcet gehört? Garcet war ein Steinbrucharbeiter, der eigenhändig innerhalb von 15 Jahren aus Zement und Silex eine „Ritterburg der Apokalypse“ als Friedensmahnmal erschuf, in dem sich heute ein Museum befindet. Es zeigt die weiteren Kunstwerke, die Garcet während seines Lebens geschaffen hat. Unter der Überschrift „Nahe am Paradies“ stellt uns der Autor ein Frittenerlebnis der besonderen Art in Aussicht: „Manneken Frit“ in Köpfchen. Für das leibliche Wohl kümmert sich auch die Brennerei Radermacher in Raeren, das ja sonst für seine Keramiken bekannt ist. Bio-Gin aus einer „Infusion von 11 Früchten“ und Lambertus-Whiskey destilliert man im ostbelgischen „Töpferdorf“. Alles rund um die Möhre findet man im Möhrenmuseum Eynatten, vom Flaschenöffner bis hin zu surrealistischen Laubsägearbeiten.

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