Gesundheit

Angespannte Lage in belgischen Krankenhäusern dämpft Lockerungserwartungen

Von Michael Stabenow.

Die derzeit extreme Knappheit an Intensivbetten sowie die zuletzt nur noch zaghaft sinkenden Infektionszahlen haben es erahnen lassen: eine Öffnung der Außenbereiche von Cafés und Restaurants wird nicht vor dem 8. Mai ermöglicht. Einige Detailregeln dafür wurden vom zuständigen Konzertierungsausschuss aber bereits beschlossen.  

Die Außenbereiche der Restaurants und Cafés sollen zwischen 8 und 22 Uhr geöffnet sein dürfen, pro Tisch sind vier Personen erlaubt, für größere Familien sind Ausnahmen vorgesehen. In jedem Fall muss zwischen den Tischen ein Mindestabstand von 1,5 Metern bestehen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lokale müssen stets eine Maske tragen, Gäste beim Gang in die sanitären Einrichtungen. Die längeren Öffnungszeiten sollen es erleichtern, warme Mahlzeiten anzubieten. Andererseits sollen sie verhindern, dass es abends zu größeren Menschenansammlungen in Parks oder auf Plätzen kommt.

Bestätigt wurde ferner die für den 8. Mai geplante Genehmigung kultureller Veranstaltungen unter freiem Himmel mit bis zu 50 Teilnehmenden. In Innenräumen ist von kommender Woche an eine Reihe von Testveranstaltungen vorgesehen. Ab dem 26. April sind auch die nicht-essentiellen Geschäfte geöffnet sowie die sogenannten körpernahen Dienstleistungen, nicht zuletzt in Friseur- und Kosmetiksalons, wieder gestattet. Ebenfalls von Montag an dürfen sich insgesamt zehn – statt bisher vier – Personen im Freien unter Einhaltung der Sicherheitsregeln treffen.

Im Juni sollen bis zu 200 Teilnehmende bei Veranstaltungen sowohl im Freien als auch in geschlossenen Räumen zulässig sein. Über weiterreichende Lockerungen in den Sommermonaten soll der Konzertierungsausschuss auf seiner kommenden Sitzung am 11. Mai beraten. Entscheidend soll dabei der weitere Verlauf der Corona-Pandemie sein. So sind die Intensivstationen der belgischen Kliniken derzeit mit mehr als 900 Patienten äußerst beansprucht. Eine Zahl von 500 gilt als Referenz für weitere Lockerungen. Auch die Zahl der täglichen positiven Tests ist zwar seit Beginn der Osterpause von durchschnittlich rund 4800 auf knapp 3600 gesunken – aber der Rückgang hat sich zuletzt deutlich verlangsamt.

Premierminister Alexander De Croo sieht dennoch Chancen, das Ziel der „Freiheit für alle“ in nicht allzu ferner Zukunft zu erreichen. „Es gibt nichts Dringlicheres, als sich so schnell wie möglich impfen zu lassen“, sagte der Regierungschef. Die Impfung der Bevölkerung laufe glücklicherweise „auf vollen Touren“. Inzwischen hätten 72 Prozent der über 65 Jahre alten Bewohnerinnen und Bewohner des Landes die erste Impfdosis erhalten. Bis Ende Mai sollen auch jüngere Menschen mit Risikofaktoren geimpft sein, so dass dann vier Millionen Menschen – fast die Hälfte der Erwachsenen, die erste Dosis erhalten haben dürften.

Foto: Herzi Pinki

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