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Weitere Lockerungen der belgischen Corona-Beschränkungen

Von Michael Stabenow.

Selten hat sich der belgische Premierminister Alexander De Croo nach einer gemeinsamen Sitzung der Spitzen von Föderal- und Regionalregierungen so entspannt gezeigt wie am Freitagabend. Die gemeldeten positiven Corona-Tests sowie die Zahl der Einweisungen in die Krankenhäuser und die Belegung der Intensivbetten durch Covid-Patienten ist weiter rückläufig.

„Wir sind auf einem guten Weg“ sagte De Croo. Er zeigte sich zuversichtlich, dass Belgien, das inzwischen als sogenannte orangefarbene Zone nicht mehr als Risikogebiet gilt, in nicht allzu ferner Zukunft eine „grüne Zone“ sein werde.

Daher bestätigte die Regierung am Freitag eine Reihe weiterer Lockerungen, die ab dem 27. Juni gelten sollen. Telearbeit wird zwar weiterhin empfohlen, ist aber in Kürze nicht mehr obligatorisch. Die noch geltenden Einschränkungen für den Besuch von Geschäften fallen – mit Ausnahme der Maskenpflicht – weg. Gaststätten dürfen nicht mehr nur bis 23 Uhr, sondern bis 1 Uhr nachts geöffnet sein. An einzelnen Tischen dürfen nicht nur vier, sondern bis zu acht Gäste Platz nehmen. Auch die Anzahl von Besucherinnen und Besuchern, die zuhause empfangen werden dürfen, wird auf acht verdoppelt.

Zugelassen sind dann in Cafés und Restaurants Trennwände aus Plexiglas, so dass die Gäste künftig näher beieinandersitzen können. Auch die in vielen Cafés beliebten und zuletzt verwaisten Billardtische dürfen – allerdings nur mit Maske – wieder genutzt werden. Wie erwartet, werden auch die Beschränkungen für Hochzeiten sowie für Gottesdienste weiter gelockert und können mit bis zu 200 Teilnehmenden stattfinden. Für Amateursportarten fallen ab dem 27. Juni alle Beschränkungen weg.

Am 16. Juli wird der zuständige Konzertierungsausschuss im Lichte der dann erhofften weiteren Fortschritte bei der Bekämpfung der Pandemie über zusätzliche Lockerungen beraten. Bis zu jenem Zeitpunkt dürften auch erste Erfahrungen mit der vom 1. Juli für alle EU-Staaten gültigen europäischen EU-Zertifikat vorliegen, welches grenzüberschreitende Reisen deutlich erleichtern soll.

Regierungschef De Croo gab, bei aller Zufriedenheit über die zuletzt in Belgien erreichten Fortschritte, auch zu bedenken, dass die Ausbreitung der sogenannten Deltavariante des Virus’ im Auge zu halten sei. Vor diesem Hintergrund rief er abermals eindringlich dazu auf, die Möglichkeiten zur Impfung zu nutzen. „Vollständig geimpft zu sein ist die wirkliche Zugangspforte zur Freiheit“, sagte der Regierungschef. Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke präsentierte nach der Sitzung des Konzertierungsausschusses eine Liste mit 27 Staaten, bei denen Belgien die Ausbreitung des Virus’ als „sehr besorgniserregend“ einstuft und wo für Einreisende strikte Quarantäneregeln oder sogar Einreiseverbote gelten sollen. Dazu zählen nicht nur Indien, Pakistan, Brasilien oder die Demokratische Republik Kongo, sondern auch Großbritannien.

Foto: Ekoehler

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