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Wanderung rund um Brüssel: An den Mäandern von Laan und Dijle

10,5 Kilometer, rund zweieinhalb Stunden, Ausgangspunkt: Parkplatz am „Rodebos“, gelegen gegenüber der Leuvensebaan 168a, 3040 Huldenberg
Knotenpunkte: 249, 263, 255, 236, 235, 226, 227, 228, 229, 230, 265, 231, 239, 240, 248, 249

von Michael Stabenow

Am Oberlauf in der Provinz Wallonisch-Brabant heißen sie Lasne und Dyle. In Overijse und Sint-Agata-Rode, an der Sprachgrenze zur Provinz Flämisch-Brabant, kommt es zum fließenden Übergang der mäandrierenden Wasserläufe. Aus der Lasne wird die Laan, aus der Dyle die Dijle. Einige Kilometer weiter nordöstlich mündet die Laan in die Dijle, diese wiederum hinter Mecheln in den Rupel, der sich südlich von Antwerpen in die Schelde und damit letztlich in die Nordsee ergießt.
Wir beginnen und beenden unsere gut 10,5 Kilometer langen Rundweg knapp 90 Meter über dem Meeresspiegel. Ein Großteil der Strecke verläuft gut 60 Höhenmeter unterhalb, zum Teil direkt an den Ufern von Laan und der größeren Dijle. Wer kein Fan steiler Hänge ist, wird sich über eher sanfte Steigungsgrade auf dem Rückweg freuen.
Ausgangspunkt der Wanderung ist der am Zugang zum „Rodebos“ gelegene Waldparkplatz (Knotenpunkt 249). Er befindet sich, auf der Straße von Ottenburg Richtung Sint-Agatha-Rode kommend, einige hundert Meter hinter dem Ortsausgang linkerhand – auf Höhe der Hausnummer 168a und an der Stelle, an der die Straße eine leichte Rechtsbiegung aufweist und rechts der gelb beschilderte „Groeneweg“ abgeht.
Wir betreten über ein schmales Viehgitter in nordwestlicher Richtung – zum Punkt 263 – das rund 100 Hektar große Naturschutzgebiet „Rodebos en Laanvallei“. Eine detaillierte Beschreibung in niederländischer Sprache der „Natuurstudiegroep Dijleland“ gibt es unter folgendem Link: Rodebos en Laanvallei | Natuurstudiegroep Dijleland.
Der Weg führt auf ebenem, sandigen Untergrund zwischen Laubbäumen und später zunehmend Kiefern hindurch. An sonnigen und warmen Tagen wabert ihr Duft durch das Gelände, das urplötzlich den Charakter einer Heidelandschaft annimmt. Mit etwas Glück können Wanderer hier heimische Rehe oder in dem eingezäunten Gebiet grasende Exemplare des aus Schottland stammenden schwarzen „Hebridenschafes“ erblicken. Zuletzt sind hier, nicht nur aufgrund der nicht zu übersehenden Sturmschäden, viele Bäume gefällt worden. Erklärtes Ziel ist es, den Lebensraum für die vielfältigen Pflanzen- und Insektenarten zu verbessern.
Über einen steilen Abstieg gelangen wir in das Tal der Laan. An der Straße gehen wir einige Meter nach rechts und biegen am Knotenpunkt 263 nach rechts auf die zum Punkt 255 führende, teils asphaltierte, teils mit Überresten von Kopfsteinpflaster versehene Onderbosstraat.
Der flache Weg führt nun durch eine Wiesenlandschaft. Zur Rechten befindet sich der steil ansteigende Forst, ehe es wieder in ein Waldstück hineingeht. Im Frühjahr kommen hier nicht nur die Fans von Bärlauch, Wiesenschaumkraut und dem hier vielleicht millionenfach blühenden und verblühenden Löwenzahn auf ihre Kosten. Hobbyvogelkundler können, glaubt man der „Natuurstudiegroep Dijleland“, nicht allein den in der Region weitverbreiten Mäuse-, sondern mit etwas oder viel Glück auch den selteneren Wespenbussard sowie verschiedene Eulenarten in Augenschein nehmen.
Wir verlassen den Wald am Punkt 236. Rechterhand liegen nun Weide- und Ackerland. Am Punkt 235 gehen wir schräg nach links und weiter zum Punkt 226. Auch in niederschlagsarmen Zeiten kann der entlang der hier kräftig mäandrierenden Laan entlang führende Weg ziemlich matschig sein. Laan und Dijle zählen übrigens, so die „Natuurstudiegroep“ zu den wenigen weitgehend in ihrem ursprünglichen und natürlichen Verlauf belassenen Flüssen Flanderns.
Am Punkt 226 überqueren wir eine Straße und folgen noch ein kurzes Stück der Laan, ehe es über eine Kuppe geht. Rechts liegt der Ortskern von Sint-Agatha-Rode mit ihrer kürzlich renovierten, ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammenden und aus einheimischem weißen Gobertange-Stein erbauten Kirche (Wanderungen rund um Brüssel: In der Heimat des „Gobertange-Steins“ – Belgieninfo).
Am Punkt 227 gehen wir nach rechts und dann an Punkt 228 nach links entlang der Hauptstraße in nordöstlicher Richtung weiter. Zunächst überqueren wir die Brücke über die Dijle, in die einige hundert Meter weiter die Laan einmündet. Wir verlassen die Straße jedoch zuvor und finden uns am Knotenpunkt 229 in der Nähe eines 30 Hektar großen Sees wieder.
Der „Grootbroek“ ist aus der Zusammenlegung von vier Teichen entstanden und übt nicht zuletzt, wie die „Natuurstudiegroep“ in einer detaillierten Beschreibung (Sint-Agatha-Rode Grootbroek | Natuurstudiegroep Dijleland) festhält, „eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Zugvögel aus“. Gleiches gilt für die vielen Hobbyvogelkundler, die hier mit oder ohne Fernglas Reiher, Rohrdommel oder Fischadler erspähen wollen.
Zwei Aussichtsplattformen bietet der „Grootbroek“; die höhere ist über einen Knüppeldamm in nördlicher Richtung erreichbar, die niedrigere ist unweit des Punktes 229 gelegen. Von dort verläuft der Weg in südlicher Richtung hinter dem Punkt 230 am Ufer der Dijle und – nach Überschreiten der Sprachgrenze – der Dyle entlang. Am Knotenpunkt 265 erreichen wir die von links aus dem Dorf Pécrot kommende Straße und biegen nach rechts ab. Kurz darauf, auf der Brücke, verlassen wir Wallonien wieder.
Nach Überquerung einer größeren Straße verläuft der Weg jetzt leicht bergauf. Am Knotenpunkt 231 biegen wir zwischen zwei Häusern nach links ab und laufen zwischen Wiesen wieder leicht bergab. An der nächsten Straße geht es einige hundert Meter lang nach oben und dann gleich wieder entsprechend nach unten oben zum Punkt 239. Französischsprachige Radsportler sprechen in solchen Fällen gerne von einer „montée gratuite“ – einem überflüssigen Anstieg.
Der nächste, sachte Anstieg hin zum Punkt 240 verläuft auf der anfangs das klassische belgische Kopfsteinpflaster aufweisenden Wijmingenstraat. Dieser Abschnitt bietet die schönsten Ausblicke der Rundwanderung.
Der Weg mündet auf eine Straße ein, die wir nach gut 200 Metern am Punkt 248 wieder verlassen und nach rechts abbiegen. Linkerhand befinden sich einige nicht zuletzt von Brüsselern zur Naherholung genutzte Holzbauten und Caravans. Nach 700 Metern erreichen wir wieder den Parkplatz „Rodebos“ und damit den Ausgangspunkt der Rundwander

Fotogalerie

One Comment

  1. Ronald Kern

    Sehr schöne Wanderstrecke, leicht erreichbar von Brüssel aus, Danke!

    Wandelroute – 10k easy 2,5h – 10.3 km
    Met deze code kan je de route importeren in de Wandelknooppunt app: VFD349371WCW

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