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Vom Höhlenland bis Tschernobyl: Kunsten-Festival des Arts in Brüssel

Von Margaretha Mazura.

Es ist wieder so weit: Zum 21. Mal findet vom 6. bis 28. Mai “Kunsten-Festival des Arts” statt, das internationale Kunstfestival aller Genres, Theater, Tanz, Performance, Film und bildende Kunst. Es bringt belgische und internationale Künstler in spannenden, außergewöhnlichen Produktionen zusammen. Es transportiert die Weltvision der Künstler zum Publikum, bezieht dieses mit ein und erweitert somit auch dessen Perspektiven – eine Kunst-Philosophie.

Das Festival versteht sich als kosmopolitisches Stadtfest: Der Multimediamix umfasst auch Sprachen und Kulturen: alles was sich auf urbanem Raum trifft, nebeneinander lebt, wird zum Dialog gerufen. Das beginnt schon beim flämisch-französischen Titel des Festivals.

Das Zentrum des Festivals liegt dieses Jahr bei “Les Brigittines” im Marollen-Viertel. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Theatermacher, Bühnenbildner und Ausstellungsdesigner Philippe Quesne eingerichtet. Der 45-jährige Franzose ist einen (oder mehrere) Blicke wert: Seinen letzten Coup landete er in den Münchner Kammerspielen im Januar dieses Jahres, wo er sein “Caspar Western Friedrich” inszenierte. Es ist genau das, was der Titel verspricht, eine Mischung aus Caspar David Friedrichs Romantik mit Westernstimmung. Und eine ungewöhnliche Ode ans Theater. In Brüssel widmet er sich einer poetischen Fiktion mit dem Titel “Die Nacht der Maulwürfe” (“Les nuits des taupes”), welche wieder auf die Installation im Festivalzentrum namens “Caveland” Bezug nimmt. “Eine Welt ersteht aus dem Nichts und es führt auch zu nichts” schrieb Anke Dürr im Spiegel zu Quesnes Münchner Debut. Man darf gespannt sein, wozu sein Brüsseler “Höhlenland” führt.

Denkanregungen

Aber auch sonst ist das Programm vielfältig und verspricht mehr Denkanregung als Unterhaltsamkeit. Zu den Highlights gehören: Die Ungar-Amerikanerin Edit Kaldor, die das Phänomen Internet mit ihrem “Web of Trust” untersucht oder Sammy Boloji, der “City life in Kongo” zeigt. Die Belgierin Léa Drouet wählte den deutschen Titel “Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch” für ihre Installation im Skateboarderpark Ursulinen; und die Antwerpener Gruppe BERLIN filmte und interviewte ein Ehepaar in Zvizdal, das seit 30 Jahren, nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl, ein einsames Leben in seinem Dorf führt. Der Trailer zum Film, ein berührendes Zeugnis für das Leben nach der Katastrophe: https://www.youtube.com/embed/3Z3hjtgJC3U

Praktische Hinweise:

Website :  auf Englisch, Französisch und Niederländisch

Facebook : https://www.facebook.com/kunstenfestivaldesarts

Programm: http://www.kfda.be/en/programme-overview
Tickets: http://www.kfda.be/en/tickets
ACHTUNG: Manche Veranstaltungen sind schon ausverkauft, schnell Karten bestellen!

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