Aktuell, Panorama

Paul Delvaux „dévoilé“ im Musée d`Ixelles

Nackte rätselhafte Frauen, Statuen ähnliche, in sich versunkene traumwandelnde Figuren, Gleise und Eisenbahnwaggons, Bahnhöfe, eine mystische Kulissenwelt mit Tempeln, Skelette sowie Stadtszenerien mit renaissancehaften und antiken Bauten laden im Musée d`Ixelles zu einer Entdeckungsreise durch die ungewöhnliche (surrealistische) Welt des belgischen Malers Paul Delvaux ein. Bis zum 18. Januar 2015 werden unter dem Titel „Delvaux dévoilé“ 80 seiner Werke gezeigt, die bislang noch nie zu sehen waren, und die alle aus belgischem Privatbesitz stammen.

Die Reise durch Delvaux´ Surrealismus wurde in sechs Schlüsselthemen: Geheimnis, Ruhe, Weiblichkeit, Verführung, Theater der Träume sowie Meditation und Einsamkeit gegliedert. Unbekleidete Frauen vor realistisch gehaltenen Landschaftsbildern, die mit großen Augen und emotionslos ihrer Unnahbarkeit Nachdruck verleihen, machen den Besucher neugierig, das Geheimnis dieser Frauen zu ergründen. Wesen, die Delvaux wie Statuen, meist nackt, dann wieder im Gewand stilisierte, haben trotz ihrer Starre eine stark erotische Ausstrahlung.

Delvaux

 

Das im Jahr 1944 entstandene Werk „Die Kurtisanen“ führt den Besucher in die Poesie und fantastische Traumwelt von Paul Delvaux ein. Dass Delvaux, der an der Akademie der schönen Künste in Brüssel Malerei studierte, sich zuvor in einem Architekturstudium versucht hatte, veranschaulicht er in diesem Gemälde ebenso wie in dem 1948 entstandenen Werk „La Table“, wo er seine architektonischen Kenntnisse der Antike einfließen lässt.

Der am 23. September 1897 in Antheit bei Huy geborene und am 20. Juli 1994 in Veurne verstorbene Maler hatte sich, nachdem er die Werke von René Magritte und Giorgio de Chirico gesehen hatte, im Jahr 1938 der surrealistischen Bewegung angeschlossen. Eine autoritäre Mutter, eine zerbrochene Liebe und eine platonische Ehe waren die Ingredienzien, die seine Obsession für die rätselhafte Natur der Frauen ausmachten. Frauengestalten, die unerreichbar erscheinen und wie im Trance auf Bahnhöfen und Gleisen herumwandern, geben eine breitgefächerte Übersicht über das surrealistische Schaffen des berühmten belgischen Meisters.

Heide Newson

Die Ausstellung ist bis zum 18. Januar 2015 außer montags und an Feiertagen von 9.30-17.00 Uhr geöffnet.

Adresse: Musée d`Ixelles, rue Van Volsem 71
1050 Brüssel (Ixelles)
www.museumofixelles.be

Leave a Comment

Ihre E-Mail-Adresse wird veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.