Freizeit, Wanderungen

Mit Hund durch den belgischen Herbst

 

Von Franziska Annerl

In Belgien gibt es viele tolle Möglichkeiten zum Wandern unter Menschen – wir haben unseren Leser:innen ja schon viele vorgestellt. Aber nicht nur mit unseren Freund:innen auf zwei Beinen lassen sich tolle Ausflüge machen: Nach einem heißen Sommer ist der Herbst die optimale Jahreszeit für unsere vierbeinigen Lieblinge. Ob in den Wald oder an die Küste, Belgien bietet hier einiges. Hier eine Auswahl unserer Lieblingsziele:

Generell gilt in Belgien: Hunde dürfen nicht überall frei herumlaufen. Verboten ist es auf öffentlichen Wegen, in den Wäldern und anderen öffentlichen Orten wie Friedhöfen oder Spielplätzen. Die Wallonie und die Region Brüssel zeigen sich wie so oft auch in diesem Bereich toleranter als Flandern. Auf dem Land wird weitestgehend toleriert, den Hund über die Felder flitzen zu lassen. Voraussetzung ist aber, dass er aufs Wort folgt und nicht davonläuft. Im beliebten Ausflugsziel Bois de la Cambre in Brüssel gilt zwar offiziell Leinenpflicht. Nicht aggressive Hunde werden jedoch ohne Leine toleriert. Besonders viele vierbeinige Spielpartner treffen wir hier immer beim Spaziergang rund um den See des Chalet Robinson.

Im Foret des Soignes muss schon besser aufgepasst werden. Gerade während der Coronapandemie waren hier Unmengen Hunde unterwegs, und es kam leider zu einigen Vorfällen. Darum greift die Polizei oder die Forstaufsicht hier nun härter durch (Belgieninfo berichtete). 350 Euro Bußgeld kann es kosten, hier (oder in anderen Wäldern) ohne Leine erwischt zu werden. Meist wird beim ersten Verstoß aber nur abgemahnt. Damit sich mein Jack vor oder nach einem Spaziergang an der Leine auch austoben kann, gehen wir immer in eine der Hundezonen. Besonders zu empfehlen ist die Zone gleich neben dem Parkplatz Middenhut; sie ist eine der größten und selten überlaufen. Auch rund um das Hippodrome de Boitsfort sind wir gerne unterwegs.

Wer seinen Ausflug mit etwas Kultur verbinden will, sollte die Ruinen der Abtei von Villers-la-Ville ansteuern. Die 900 Jahre alte Abtei zählt zum außergewöhnlichen Kulturerbe Walloniens und ist sehr hundefreundlich: Denn diese dürfen das Kloster und das Areal mit drei Gärten an der Leine besichtigen. Eine Pause im klostereigenen Bistro mit hausgemachten Spezialitäten, Bier und Wein rundet den Besuch ab. Nach der Lektion in Geschichte und einem guten Essen haben wir uns dann bei einer ausgedehnten Wanderung in den Wäldern um die Abtei noch ausreichend Auslauf verschafft.

Was viele Hundebesitzer:innen nicht wissen: Die belgische Küste wird im Herbst und Winter zum Hundeparadies. Dann dürfen Hunde quasi überall ohne Leine laufen. In der warmen Jahreszeit dürfen sie das nur auf bestimmten Küstenabschnitten (z.B. in Knokke ab Surfers Paradise bis Cadzand); auf manchen Abschnitten sind Fellnasen im Sommer ganz verboten. Von September bis März sind ausgedehnte Wanderungen möglich, und der Vierbeiner darf sich nach Herzenslust austoben. Von Ort zu Ort sind die Zeiten des Freilaufs etwas unterschiedlich geregelt. Mein Tipp: Immer vor der Abreise die Regelungen des Ausflugsortes prüfen, dann steht einem tollen Abenteuer in den Dünen nichts entgegen.

Besonders zu empfehlen ist das familienfreundliche De Haan. Hier ist mein Jack überall herzlich willkommen und trifft immer viele tierische und menschliche Spielgefährten. Ein tolles Event ist die jährliche Meer-Hunde-Wanderung am letzten Sonntag im September, organisiert von der Kynologischen Vereinigung De Haan. Gemeinsam mit tausenden menschlichen und tierischen Gleichgesinnten geht es am Strand entlang und in die Dünen, Polder und Wälder. Anschließend ist Ausruhen am Strand angesagt.

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