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Merkel ganz oben

Capture d’écran 2014-06-22 à 15.41.11Die belgischen – hier vor allem die niederländischsprachigen – Medien berichteten ausführlich über die Bundestagswahl. Im Fokus: Ursachen des CDU/CSU-Wahlsiegs, Signalwirkung für die politische Landschaft (auch in Westeuropa), Konsequenzen für Europa.

Übereinstimmend identifizieren auch die belgischen Medien die persönliche Beliebtheit der Bundeskanzlerin als Hauptursache für den Wahlsieg (De Tijd: „Super-Angie“, De Standaard: „Merkel pustet die Konkurrenz weg“). Dies liege an Ihrem Vertrauen einflößenden Politikstil. Zudem stehe sie für Stabilität und Wohlstand in einer Zeit voller Unsicherheiten und Herausforderungen. Andere Leitartikler loben weibliche Entschlossenheit und mütterliche Empathie der Kanzlerin sowie ihr gutes Gespür für Stimmungslagen in der deutschen Bevölkerung.

Die traditionellen Parteien

Einige Kommentatoren werten das starke Wahlergebnis der CDU/CSU als Zeichen dafür, dass die traditionellen Parteien durchaus noch eine Perspektive als Volksparteien besitzen. Wahlverlierer seien hingegen die kleinen Parteien. Gleichzeitig zeige der Erfolg der Strategie, die Kampagne komplett auf die Person Angela Merkels zuzuschneiden, die weiter voranschreitende Personalisierung der Politik.

Die Mehrheit der Beobachter interpretiert das Wahlergebnis als Wählerauftrag für eine Große Koalition. Nun werden schwierige Wochen der Regierungsbildung erwartet: die Unterschiede mit den Grünen seien zu groß, die SPD habe nach der letzten Großen Koalition Bedenken. Mithin prognostizieren einige Analysten einer von Angela Merkel geführten Großen Koalition keine einfache Amtszeit.

Führungsrolle?

Einige Beiträge diskutieren die Frage nach der Führungsrolle Deutschlands in der EU: Im Falle einer Großen Koalition gehen Beobachter nicht von einer Kursänderung in der Europapolitik aus. Gleichzeitig könnte eine Große Koalition zu einer Verbesserung der Beziehungen zur sozialistischen Regierung in Paris führen. Das starke Abschneiden der eurokritischen AfD werde aber gleichzeitig Merkel dazu veranlassen, bei den Fragen der Eurorettung vorsichtig vor-zugehen. Das Wirtschaftsblatt „De Tijd“ rechnet mit einem Einzug der AfD in das Europäische Parlament 2014 und einer Verstärkung der euroskeptischen Kräfte.ttelbar nach Bekanntwerden der ersten Wahlergebnisse gratulierten zahlreiche Spitzenpolitiker der flämischen Christdemokraten (CD&V) – u.a. über Twitter – der CDU zum Wahlsieg: Der Vorsitzende der EVP und ehemalige belgische Ministerpräsident, Wilfried Martens, betonte die „vitale“ Rolle Merkels zur Bewältigung der Krise.

Mit freundlicher Genehmigung gekürzt übernommen aus:

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

EUROPABÜRO BRÜSSEL

DR. STEFAN GEHROLD OLAF WIENTZEK

www.kas.de

www.eukas.eu

 

Autor: Stefan Gehrold und Olaf Wientzek


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