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“Immobilien in Belgien” – ein ostbelgischer Ratgeber

Von Heide Newson

Es war nicht die erste gemeinsame Veranstaltung, die die hessische Landesvertretung zusammen mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft in ihren Räumlichkeiten in Brüssel durchführte. Auf Initiative von Ministerpräsident Oliver Paasch, der Leiterin der Vertretung Ostbelgiens in Brüssel Eva Johnen sowie dem Leiter der hessischen Landesvertretung Friedrich von Heusinger stellte das Eupener Notarehepaar Elodie Lilien und Christoph Weling sein im Grenzecho-Verlag erschienenes Buch „Immobilien in Belgien“ vor, ein Thema, dass bei den zahlreich erschienenen Gästen auf großes Interesse stieß.

In seinem Grußwort bedankte sich Ministerpräsident Oliver Paasch dafür, dass man die Buchvorstellung zusammen mit dem Land Hessen in deren Landesvertretung ausrichten könne. „Auch wir haben eine schöne Landesvertretung hier in Brüssel, die ist aber viel kleiner,“ sagte er. Jetzt wolle er aber keine lange Rede halten, sondern die Hauptattraktion, die Autoren des Ratgebers, zu Wort kommen lassen. Denn wenn er anfange, Belgien zu erklären, dann werde das etwas länger dauern, witzelte Paasch in Anspielung auf das komplexe belgische Staatsgefüge. Dennoch konnte er es sich nicht verkneifen, über ein Land zu reden, das besser als sein Ruf sei. Alles gehe wohl besser, als viele denken würden. Gut sei man durch die Covid-Pandemie gekommen. Und für die schnelle Grenzöffnung zwischen Deutschland und Belgien während des Lockdowns hatte damals kein anderer als Ministerpräsident Paasch persönlich gesorgt. Die belgische Kompromissbereitschaft habe ihre eigene Methode. Als er dann humorvoll den staatsrechtlichen Aufbau Belgiens und den Platz, den Ostbelgien darin einnimmt, kurz erklärte, hatte er sogleich die Lacher auf seiner Seite.

In diesem lockeren (ostbelgischen) Ambiente, von dem sich alle anstecken ließen, stellte das Notarehepaar sodann den neuen Immobilien-Ratgeber sehr verständlich vor. Sie wolle nicht zu sehr in Details gehen, sondern vor allem darüber informieren, worauf man beim Immobilienkauf und -verkauf in Belgien achten müsse, so Elodie Lilien, vor allem im Vergleich zu Deutschland.

Eine Immobilie in Belgien zu kaufen, unterliegt ganz anderen Gesetzen als in Deutschland, wie die Verfasser an Beispielen veranschaulichten: Was muss ich beim Angebot beachten, wann besteht ein verbindlicher Vertrag, welche Dokumente müssen im Rahmen des Verkaufs übermittelt werden, auf welche wichtigen Klauseln ist zu achten, welche Kosten fallen bei den Käufern bzw. Verkäufern an. Darüber hinaus werden unter anderen Themen wie Käuferschutz, Energieausweis, Regressansprüche im Falle von Mängeln und weitere Punkte und Tücken aufgezeigt, bei denen man bei dem Kauf oder Verkauf einer Immobilie achten sollte.

Im zweiten Teil sprach Christoph Weling über das belgische Erbrecht und Schenkungen von Immobilien, Kosten, vertragliche Bedingungen oder wie das Katastereinkommen berechnet wird. Im Anschluss folgte eine interessante Fragerunde.

Die Autoren hätten eine komplexe Materie verständlich zusammengefasst, so Ministerpräsident Oliver Paasch. Für dieses Engagement wolle er sich bei den Autoren sowie dem Grenzecho-Verlag bedanken. Dann lud er alle Teilnehmer zu einem Empfang ein, bei dem eifrig weiter über Immobilien in Belgien diskutiert wurde. Viel habe sie heute Abend gelernt, so Christin, bei der Ständigen Vertretung Deutschlands tätig. Alle Teilnehmer fanden die Veranstaltung sehr hilfreich.

Das Buch ist im Grenzecho-Verlag erschienen und zum Preis von 19,99 Euro im Buchhandel erhältlich.

 

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